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Fazit
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Fazit:

Wir sind an viele Stellen gekommen, die wir schon vor zwei Jahren gesehen haben. Dass ist keinesfalls langweilig gewesen, Massada und Jerusalem begeistern immer wieder. Es hat aber auch Orte gegeben, die für uns neu waren. Dazu zählt zum Beispiel Bethlehem.

Ganz anders war allerdings, dass wir ins Gespräch mit Israelis gekommen sind. Das waren zum einen die Überlebenden des Holocausts, die uns Ihre Eindrücke über die Schrecken des Erlebten vermittelten. In Erinnerung bleibt auch sicher das Gespräch mit einem Kibbuznik, der uns sehr anschaulich den Wandel erläuterte, den die Kibbuzim heute nehmen müssen. Oder auch das Gespräch mit mit einem Lehrer einer orthodoxen Schule, in dem wir die Ansprüche, die man hier an die Ausbildung hat, kennen lernen konnten.

Entsetzt haben mich immer wieder die Momente, in denen die Israelis über das Verhältnis sprachen, das sie zu den Palästinensern haben. Entsetzt hat uns auch zu sehen, wie die autonomen Palästinensergebiete durch meter hohe Mauern fast wie ein Getto abgesperrt werden.

auch ein gemäßigter Israeliten hat zugegeben, dass die Bevölkerung im Gazastreifen praktisch eingeschlossen ist. Auch der Hinweis dass ein Grenzübergang nach Ägypten existiert, überzeugt da nicht. Die Frage, weshalb man denn den Seezugang blockiere, wurde übergangen. Nicht nur solche Äußerungen machen betroffen, vielmehr ist es die Art und Weise, in der hier argumentiert wird und dass man jegliches Problembewusstsein vermissen muss.

Das lässt daran zweifeln, dass es in naher Zukunft ein friedliches Leben nebeneinander geben kann. Hier scheint es so, dass viele aus dem Unrecht, das das jüdische Volk so viel erfahren hat, nichts für die Zukunft gelernt haben. Sieht man dann noch die Entwicklung in den Nachbarländern, kann man sich eine friedliche Zukunft in der Region nicht vorstellen.

Weiter möchte ich bezweifeln, dass viele der Sicherheitsmaßnahmen überhaupt Sicherheit bringen. Sicher hat es seit dem Bau der Mauer weniger Selbstmord- anschläge gegeben, allerdings meine ich, dass das mehr auf ein Einsehen der anderen Seite zurückzuführen ist. vielmehr gewinnt man den Eindruck, dass dieses in nur der  Demonstration von Macht dient.

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Nicht verschweigen möchte ich, wie wir die Abreise erlebt haben. fast 4 Stunden vor dem Abflug am Flughafen musste die Gruppe in einem Wartebereich zunächst einmal 1 Stunde stehen. Dann erfolgte eine ziemliche abstruse Befragung einzelner Reiseteilnehmer. Ebenso fand eine erste Durchleuchtung der Koffer statt bei manchen sogar mehrfach. etwa die Hälfte der Gruppe wurde dann zu einer Sonderkontrolle gebeten. Nach mehr als einer halben Stunde weiteren Wartens, durfte man dann erklären, weshalb man Schuhe, oder Bücher, oder ein Besteck im Koffer hatte. Im Gegensatz zu anderen Leuten mussten wir die Koffer nicht mehr ausräumen.

Ehemann zu den Gates kam, erfolgte natürlich noch die normale Kontrolle von Personen und Handgepäck. Wie schlampig die Überprüfung letztlich aber doch war, stellte sich heraus, als in Wien bei der Ausreisekontrolle im Rucksack etwas entdeckt wurde das ein Messer hätte sein können.

Diese Methoden haben wir zuletzt an der Grenze zur DDR erlebt. wir wissen weshalb sie dort angewendet worden sind und hier ist es nahe liegend, dass ähnliche Gründe vorliegen. So etwas kann ich nur als Schikane bezeichnen, der Sicherheit kann das nicht dienen.